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AutorenbildAnja Grigoleit

Kooperationstools (ONLINE-TOOLS) für den Corona-Winter

Tools für Lehrer, Schüler & Eltern - Stand November 2020


Der Winter naht, der Lockdown light ist gerade aktuell und viele Schüler, Eltern und Lehrer dürfen sich auf eine weitere herausfordernde Zeit des Lernens und Unterrichtens einstellen.

Da sind Experten aus Technik und Datenschutz gefragt, die hier etwas aufheiternde Stimmung reinbringen können.

DENN:

Es ist ja nicht so, als wenn es keine Tools geben würde, mit denen eine Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern und natürlich auch den Eltern vereinfacht werden kann.

Hier sind uns im Markt vor allem 3 Tools aufgefallen, die wir uns mal im Besonderen anschauen wollen.

Immer aus der Sicht von Stephanie - unserer Datenbeschützerin und mir (Anja) - der Technikexpertin, die sich gern anschaut, wie leicht und im besten Fall einfach man die Tools Kindern, Jugendlichen, Eltern und natürlich auch Lehrern an die Hand geben kann.

Die Liste ist natürlich nicht vollständig und wir schauen uns in den nächsten Wochen sicher noch mehr Tools an. Bleibt also dran und schaut immer mal wieder vorbei, um Euch über weitere Tools zu informieren.

Damit ihr versteht, wonach wir die Tools bewerten, haben wir kurz unsere Vorgehensweise geschildert.

Vorgehen Stephanie Kurth:

Wonach bewerte ich als externe Datenschutzbeauftragte eigentlich, ob ich einem Webtool vertrauen kann?

Im Prinzip sind es wenige Dinge, die mir recht schnell ein erstes Gefühl für den Stellenwert des Datenschutz geben.

Gibt es beim Betreten der Webseite einen Cookie-Hinweis? (Und das Bienchen geht natürlich für Cookie-Hinweise mit der Möglichkeit zur aktiven Einwilligung)

Gibt es eine Datenschutzerklärung und was steht das drin. Ein Dokument, in dem ich keinerlei Informationen finde, brauche ich nicht.

Gibt es ein Impressum und eine Kontaktmöglichkeit zum Verantwortlichen?

Wenn eines dieser Basics nicht erfüllt wird, dann beschäftige ich mich nicht weiter mit einem Tool - denn das zeigt mir, dass der Anbieter mich und meine Daten nicht schützt, denn Datenschutz ist Kundenservice.

Vorgehen Anja Grigoleit:

Ich schaue mir die Tools aus Usability Sicht an - also wie leicht kann ein zukünftiger Benutzer das Tool eigentlich verwenden. Dazu gehört: Wie schnell verstehe ich, worum es bei dem Tool geht, wie die Basisfunktionen funktionieren und wie lange ich brauche, bis ich das Tool dann tatsächlich im Einsatz habe.

Wenn ich das Gefühl habe, dass ich ein Tool ohne ein komplettes Handbuch vorher zu lesen, nicht bedienen kann, dann fällt es für mich durch. Denn der Standard muss ja sein, dass ich auch ohne große Handbücher wenigstens schon einen Teil der Funktionen einfach verstehen und damit für mich nutzen kann.

Nun geht es aber endlich mit den Tools los, die wir uns angeschaut haben.

Usability-Check: ANSWERGARDEN

Wofür kann man dieses Tool gebrauchen:

AnswerGarden ist ein minimalistisches Brainstorming Tool. Es kann im Klassenzimmer als Lehrmittel oder bei der Arbeit als kreatives Brainstorming-Werkzeug benutzt werden.

Link:

Vorteile:

Für ein Brainstorming nutzbar, damit alle ihre ideen zu einer bestimmten Brainstorming-Frage einfügen können und man dann eine Übersicht hat

Das Tool ist kostenlos

Ipad-Version verfügbar

Nachteile:

Nur auf Englisch verfügbar

Am Anfang etwas unübersichtlich bei der Benutzung

Ich konnte nach einiger Zeit immer noch nicht finden, wie ich einen Answergarden (eine festgelegte Frage) teilen kann mit anderen - das soll aber die Hauptfunktion sein - Ich habe mir dann selbst geholfen und einfach die URL meines Answer-Gardens kopiert und diese geteilt - das funktioniert immerhin.

Fazit Datenschutz-Check:

Beim Betreten der Webseite fällt mir als Erstes auf, dass das Cookie-Tool nicht den aktuellen Anforderungen nach einer aktiven Einwilligung in die Nutzung von Cookies ermöglicht. Aber zu meiner Freude ist die Datenschutzerklärung (DSE) direkt verlinkt.

Doch die Freude währt nicht lang, die Erklärung ist vom 05.04.2017 - ein schönes Datum, (denn an diesem Tag feierte ich meinen 32 Geburtstag) allerdings ist das ca. ein Jahr vor Einführung der DSGVO gewesen und damit veraltet.

Die DSE an sich enthält keine Pflichtangaben, wie zum Beispiel Kontakt Verantwortlicher, keine Angaben zu Verarbeitungen und insgesamt auch keine verwertbare Information - vielen Dank für nichts und auf meiner Liste nun bereits der dritte Minuspunkt.

Der letzte und entscheidende Minuspunkt hat sich die Seite mit dem fehlenden Impressum verdient.

Fazit: Datenschutz wird hier nicht gelebt - Finger weg von diesem Tool.

Fazit Gesamt:

Da gibt es bessere Brainstorming Tools. Wir werden diese bald vorstellen.

Usability-Check: ONCOO

Wofür kann man dieses Tool gebrauchen:

Oncoo beinhaltet mehrere Tools, die den Unterricht im Bereich kooperativer Lernformen unterstützt. Diese Methoden können vor allem bei der Arbeit ONLINE sowie beim Einstieg in Themen, die Neuerarbeitung von Themen und die Vertiefung oder Reflexion von Themen relevant sein.

Es gibt derzeit (Stand: November 2020) 5 verschiedene Tools bei Oncoo zur Auswahl. Dazu gehören: Kartenabfrage, Helfersystem, Lerntempoduett, Placemat und Zielscheibe.

Link:

Vorteile:

  • Als Übersicht, wenn Schüler eine Aufgabe bereits gelöst haben und nun bereit stehen, um andere Schüler zu unterstützen kann es ein hilfreiches Tool sein

  • Fast alle Tools können sowohl auf dem Handy, dem Tablet und auf dem Desktop benutzt werden.

  • Tool nur für die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern gedacht

  • Alle Tools sind kostenlos.

Nachteile:

  • Ohne ein Handbuch nicht benutzbar

  • Einzelne Buttons werden nicht erklärt und dadurch wird teilweise nicht ersichtlich, wie die Benutzung erfolgen soll

  • Zielscheibe als Feedbacktool mit gutem Gedanken, leider konnte die Funktionsweise beim Test nicht herausgefunden werden

Fazit Datenschutz-Check:

Oncoo ist minimalistisch unterwegs und hat sich daher entschieden auf Cookie-Hinweis, Datenschutzerklärung und Impressum vollkommen zu verzichten. Die Links im “Footer” zu Impressum und DSE sind nicht aktiv. Datenschutz wird hier nicht beachtet. Finger weg davon, damit wirst du nicht glücklich.

Fazit Gesamt:

Scheint noch nicht für den Einsatz geeignet zu sein. Keine Empfehlung.

Usability-Check:

Wofür kann man dieses Tool gebrauchen:

Es ist eine Art Wiki-Seite bzw. Word-Dokument, welches man in Echtzeit bearbeiten kann mit mehreren Personen, die alle gleichzeitig Zugriff auf die Seite haben.

Man kann jegliche Art von Inhalten einfügen und somit super gut ein Dokument gemeinsam erstellen bzw. eine Aufgabe gemeinsam lösen und Dokumentieren.

Vorteile:

Auf jedem Gerät mit

Sehr einfach teilbarer Link

Super für das Erstellen von gemeinsamen Hausarbeiten oder Notizen geeignet

Ggf. auch zur Lösung gemeinsamer Aufgaben: Eine Person könnte anfangen und die andere Person könnte die Aufgabe fortsetzen oder ergänzen oder man könnte so eine gemeinsam durchgeführte Arbeit dokumentieren und so an eine Lehrkraft weitersenden

Man kann während der Bearbeitung sich auch parallel mit anderen Nutzern austauschen in einer Art Chat. Sehr praktisch.

Nachteile:

Aus Nutzungssicht konnte ich keine Nachteile finden.

Fazit Datenschutz-Check:

Cookie-Hinweis informiert, aktive Einwilligung gibt es nicht, Verlinkung zur DSE.

Für die Verarbeitung personenbezogener Daten verantwortlich ist der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V., zur Analyse wird matomo genutzt (das freut die Datenbeschützerin immer sehr), es gibt transparente Hinweise auf externe Partner.

ACHTUNG: Bei der Erstellung eines neuen ZUMPad habe ich zufällig ein bereits existierendes ZUMPad geöffnet. Das ist natürlich ärgerlich, wenn Fremde auf die Inhalte zugreifen können. HIer wäre es sinnvoll ein Passwort als Zugangsbeschränkung einzuführen, diese Funktion habe ich allerdings nicht gefunden. Es gibt bei der Funktion: Sharing nur die Option “ausschließlich lesend”. Daher ist meine Empfehlung die Inhalte des erstellten ZUMPad nach Fertigstellung zu exportieren und anschließend zu löschen.


Fazit Gesamt:

Wirklich für jeden super nutzbar.

Auch einige Anwendungsfälle zwischen Eltern, Lehrern und Schülern gemeinsam denkbar.

Oder für die Hausaufgaben, wenn Elternteile von überall schauen wollen, wie weit die Kinder schon mit den Aufgaben sind.

Klare Nutzungsempfehlung.

Habt ihr noch Fragen zu den Tools?

Welche Tools sollen wir uns noch anschauen? Schreibt uns gern!

Eure Stephanie & Anja


Wer sind wir:


Stephanie Kurth:

Externe Datenschutzbeauftragte aus Ilmenau

Mehr Informationen zu Stephanie findet ihr hier.



Anja Grigoleit:

IT & Business Beraterin aus Potsdam

Mehr Informationen zu Anja findet ihr hier.


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